Mit seiner Gründerzeitenbebauung stellt die Ecke Eberhardstraße/Weidegasse in Trier Süd einen Lichtblick städtischer Architekturlandschaft dar. Seit geraumer Zeit wird der in früheren Zeiten von abgestellten Zweirädern dominierte Zwickel durch eine außergewöhnliche Lebenskultur aufgewertet.
Kommt man auf den von einer Linde überdachten Platz, wird man von einem kleinen Kulturraum-Paradies überrascht. Ehemals kahle, kühle Metallstühle laden auf bunten Polstern zum Verweilen ein, ein stoffummantelter Stromkasten animiert zum Büchertausch, eine Hollywoodschaukel beschwingt den Plausch zwischen Nachbarn.
Zu verdanken ist dieses Kleinod der Initiative dreier direkt an dem Platz wohnender Künstler, namentlich Jochen Leuf, Aline Pichon und Toby Urban
Das Phänomen, dass Stadtbewohner es sich vor ihrer Wohnung an der Straße auf Sofas und an Kaffeetischen gemütlich machen, lässt sich auch andernorts sichten. Immer mehr Menschen zieht es nach draußen, gerade an warmen Tagen. So entstehen neue Formen des Zusammenlebens, vergleichbar mit den südlichen Ländern, in denen sich schon immer der Großteil des Lebens außerhalb der vier Wände abspielte.
Und wenn man Glück hat, erlebt man den kleinen Platz in manch warmer Nacht, liebevoll beleuchtet, den Anwohnern die Gelegenheit bietend, gemeinsam bei einem Glas Wein oder einer Flasche Stubbi die lauen Sommernächte vor der Tür zu genießen.
Tolle Idee! Mehr davon!
(CK)

Foto CK