„Neubau statt Sanierung“ das ist kein neues Theaterstück, das sind ernst gemeinte Voten für den Umgang mit dem Theatergebäude. Sie sind immer lauter zu hören. Und von München schallt das Echo – natürlich – gleichlautend zurück (Dr. Kindermann).
Aber mal langsam. In Trier wurde schon einmal etwas auf die Schnelle kaputt gerechnet – und dann war die Treveris weg! Und ganz so schlecht ist der Theaterbau ja auch nicht: 1964 nach einem preisgekrönten Entwurf von G. Graubner. Zunächst gilt auch hier der philosophische Grundsatz: Im Zweifelsfall hat das Bestehende das Vorrecht! Und Zweifel an den bisher veröffentlichten Zahlen sind angebracht: 20 Mio Sanierung – 30 Mio Neubau??, zweimal ein Fragezeichen.
Deshalb ein paar Fragen und Gedanken: Gibt es die Kostenberechnung für eine Sanierung und wenn ja, könnte die nicht im Internet stehen, für alle nachvollziehbar? Wie wär’s mit einer kleinen Gruppe unabhängiger Architekten und Ingenieure, die das konstruktiv und energetisch Notwendige und Wünschenswerte einmal einkreisen und sich mit Alternativen herantasten? Was ist an Dispensen von Bauverordnungen möglich?, ein nicht zu unterschätzender Kosten-Senkungs-Faktor. Dazu brauchts natürlich Erfahrung und Mut.
Die Saarbrücker laden jetzt in einer ähnlich gelagerten Frage (Pingusson-Bau 1954) zu einem zweitägigen Workshop ein, professionell und inderdisziplinär besetzt, im Gebäude, offen für alle, nachdenken, querdenken, Bürgerbeteiligung pur.
Das wär für Trier noch einzuüben, Bürgerbeteiligung direkt. Einmal war das hervorragend gelungen, 2006 auf der Suche nach Perspektiven für den Bahnhofs- und Maximinbereich. Leider wanderten die Ergebnisse dann in den Schubladen ganz unten, bei manchem im Papierkorb.
Wär ja noch eine Messlatte für die neuen Oberbürgermeisterkandidaten: Wie halten Sie es mit direkten Bürgerbeteiligungen, Bsp. Theater?
(AP)

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